dimanche 30 novembre 2014

Frieden schließen mit dem Tod

Hallo ihr Lieben,



ich möchte einfach meine Erfahrung niederschreiben und vielleicht kann ich damit dem ein oder anderen ein bisschen helfen.



Es ist soweit, meine Mama liegt seit einigen Tagen nach 10 monatigem Kampf gegen den Brusrkrebs und letztendlich Hirnmetastasen im Sterben.

Als ich sie mit dieser Erkenntnis das erste Mal besucht habe, hatte ich riesige Angst. Angst, dass ich etwas falsch mache und Angst, dass meine Mama jeden Moment geht. Voller Panik habe ich genau beobachtet, ob sie noch atmet. Meine Mama hat sehr viel geschlafen und wenn dann sehr verwirrt kommuniziert.

Als ich gerade da war, kam ein Onkologe zur Visite, ein wunderbarer Arzt, der meinen allergrößten Respekt verdient hat. Er sprach mit meiner Mama. Es ging darum, dass sie weiß, dass das nur ein Leben von vielen ist, dass wir alle immer miteinander verbunden sind, dass die Situation wie sie ist notwendig ist. Zu mir sprach er, dass ich meine Mama nicht festhalten soll, dass ich sie fliegen lassen soll. Er erklärte mir, dass sie derzeit einmal hier ist, dann wieder woanders, dann wieder hier,... Dies sei der Ablöseprozess. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen und im ersten Moment wusste ich nicht, was ich damit anfangen soll.

Daraufhin habe ich mich intensiv mit dem Thema Sterben auseinandergesetzt und es dadurch geschafft, mit dem Tod Frieden zu schließen.

Ich habe viel gelesen, dass Sterbende so ziemlich alles mitbekommen, sich aber nicht richtig dazu äußern können. Ich habe viel über die Worte nachgedacht, die meine Mama äußerte und aufgrund welcher ich sie für verwirrt hielt (kein Zeitgefühl, Besuche ihrer verstorbenen Mutter,...) und begann sie langsam zu verstehen.

Bei meinem heutigen Besuch ging ich letztendlich ganz offen mit dem Thema Sterben um. Ich fragte sie, wo sie denn sei, wenn sie nicht hier ist und sie deutete mit ihrem Blick nach oben. Ich fragte sie, ob sie da ihr (verstorbener) Papa besuchen kommt. Sie nickte und sagte, ihre (verstorbene) Mama kommt auch oft. Ich sagte ihr, sie soll den beiden ein Bussi von mir geben und sie nickte. Ich fragte sie, was sie ihr so erzählen und sie meinte, dass sie nach hause kommen soll.

Außerdem fragte ich sie, ob sie immer alles versteht wenn ich mit ihr rede und sie nicht reagiert und sie nickte einmal mehr. Oft plagt sie sich, ein paar Worte herauszubekommen. Ich sage ihr dann, dass ich sie leider nicht verstehe, wir aber keine Worte brauchen um uns zu verstehen und sie lächelt zufrieden.

Natürlich werde ich traurig sein, wenn sich meine Mama in den nächsten Tagen verabschiedet und natürlich werde ich sie wahnsinnig vermissen. Aber ich habe nicht mehr diese fürchterliche Angst. Ich habe Frieden mit dem Tod geschlossen.

Ob diese Erfahrungen eines Sterbenden nun Realität sind oder eher eine Art Traum sei natürlich dahingestellt. Mit dieser Frage muss man sich auch nicht wirklich auseinandersetzen, es ist nebensächlich. Es ist in diesem Moment die Welt des Sterbenden und darauf kann man sich einlassen.





Frieden schließen mit dem Tod

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