Liebe Community,
ich habe mich und meinen Hund vor einiger Zeit hier vorgestellt.
Nun ist einige Zeit ins Land gezogen, Hund hat sich an die Familie und Familie an Hund gewöhnt, der Alltag ist eingekehrt und klappt mittlerweile reibungslos.
Akita ist nach wie vor super - in der Wohnung gemütlich und unauffällig, sie macht nichts kaputt, ist sanftmütig zu meinen Kindern, lässt Besuch leben und ist zwar anhänglich, aber nicht dauernd hinter uns her. Draußen kann sie frei laufen, ist gut abrufbar, sogar, wenn Rehe den Weg kreuzen oder andere Hunde sie ablenken, sie läuft super an der Leine - ich könnte eigentlich wunschlos sein...
...wenn ich mich nicht letzte Woche in der Hundeschule angemeldet hätte.
Wir haben jetzt zwei Eineiten hinter uns und mittlerweile herrscht bei mir Katastrophenstimmung.
Beim Spaziergang nehme ich schon ewig keine Leckerlis mehr mit (am Anfang habe ich, auch mithilfe von Käse und Leberwurst, intensiv an einer engen Bindung zu mir, aber auch zu meiner jüngsten Tochter gearbeitet - weil das ja mit einer 7jährigen und einem so großen Hund schon unbedingt und für mich angstfrei klappen muss). In der Hundeschule renne ich nun wieder mit Wurststücken herum, Resultat: Akita hat nur noch Augen dafür und wird richtig gierig, schnappt sich die Stücke, dass ich auf meine Finger aufpassen muss und hoppelt mit debilem Blick neben mir bzw. der Leckerlihand her.
An der Leine geht sie beim Spaziergang normalerweise locker links neben mir, auf "Stopp" bleibt sie neben mir stehen, komme, was da wolle und marschiert auf "Los" weiter. In der Hundeschule muss es jetzt plötzlich "Fuß" heißen, sie muß aus der Grundstellung (über die lasse ich sowieso den Mantel des Schweigens fallen...) lostraben, wenn ich stehenbleibe in die Grundstellung zurück (nämlich Sitz...), dann wieder weiter. Die Übung mit Sitz-Fuß-Drehung-Sitz-Fuß... macht uns wahnsinnig. Keine Chance, die hinzukriegen. Handzeichen, die sonst bestens funktionieren, nimmt sie wegen der verlockenden Wurststücke nicht mehr wahr (und ich verhedder mich mit rechts-links-Kurzleine-Drehung-weiß-nicht-was) mit Armen, Beinen und Kommandobrocken...
...nach der dritten Wiederholung schaut sie mich voll des Mitleids an, nach dem Motto: Die arme Frau weiß nicht, was sie will, ich helfe ihr jetzt mal, indem ich gar nichts tue - oder, noch besser, ich lenke sie ein bisschen ab, indem ich rumhüpfe.
Mit einem Wort: Ein Desaster. Als ich sie bekommen habe, konnte sie gar nichts, mittlerweile macht sie wie durch Zauberhand, was ich von ihr will (gut, ein paar Aussetzer hat sie manchmal, aber sonst wäre sie ja kein Hund, sondern ein Roboter). Leinenaggression war vorhanden, als ich sie übernommen habe, ist aber jetzt gut im Griff, ich kann sie überall hin mitnehmen, vom Einkaufszentrum bis ins Restaurant. Ich habe sie nicht in dem Sinn erzogen, sondern einfach gemeinsam mit ihr rausgefunden, was sie können muss, um ein für uns passender Hund zu sein. Sie ist sehr sensibel, hört auf leise Töne, schreien, stampfen, Leinenruck, auf den Hintern drücken, damit sie sitzt, hab ich nie gebraucht (und will ich auch nicht).
Ja, ich frage mich schon selbst, was ich eigentlich in der Hundeschule will, außer, meinen Masochismus zu bedienen.
Nein, ich würde schon gern durchhalten, da ich denke, es ist sicher noch was dabei, was wir lernen können.
Ja, sie nimmt mich in der Hundeschule wohl nicht ernst, weil ich mich ja selbst frage, was das alles soll...
An sich möchte ich die Begleithundeprüfung, weil ich vielleicht nächstes Jahr die Therapiehundeausbildung mit ihr machen möchte; ich arbeite im Sozialbereich und Akita hat mMn den genau passenden Charakter. Und die Prüfung ist - meistens - Grundvoraussetzung, um zur Ausbildung überhaupt zugelassen zu werden.
Gibt's irgendeine Chance für uns, die Hundeschule doch noch gut hinzukriegen..? (Ich weiß, dass es hauptsächlich an mir liegt, aber vielleicht hatte ja jemand ähnliche Probleme und eine Lösung dafür..?)
Danke schon mal...
Julia mit Akita
P.S.: Meine Rassevermutung geht übrigens mittlerweile in die Richtung Tornjak-Mischling; da wäre dann die Herdenschutzhund-Sturheit auch nicht ganz unbeteiligt...
ich habe mich und meinen Hund vor einiger Zeit hier vorgestellt.
Nun ist einige Zeit ins Land gezogen, Hund hat sich an die Familie und Familie an Hund gewöhnt, der Alltag ist eingekehrt und klappt mittlerweile reibungslos.
Akita ist nach wie vor super - in der Wohnung gemütlich und unauffällig, sie macht nichts kaputt, ist sanftmütig zu meinen Kindern, lässt Besuch leben und ist zwar anhänglich, aber nicht dauernd hinter uns her. Draußen kann sie frei laufen, ist gut abrufbar, sogar, wenn Rehe den Weg kreuzen oder andere Hunde sie ablenken, sie läuft super an der Leine - ich könnte eigentlich wunschlos sein...
...wenn ich mich nicht letzte Woche in der Hundeschule angemeldet hätte.
Wir haben jetzt zwei Eineiten hinter uns und mittlerweile herrscht bei mir Katastrophenstimmung.
Beim Spaziergang nehme ich schon ewig keine Leckerlis mehr mit (am Anfang habe ich, auch mithilfe von Käse und Leberwurst, intensiv an einer engen Bindung zu mir, aber auch zu meiner jüngsten Tochter gearbeitet - weil das ja mit einer 7jährigen und einem so großen Hund schon unbedingt und für mich angstfrei klappen muss). In der Hundeschule renne ich nun wieder mit Wurststücken herum, Resultat: Akita hat nur noch Augen dafür und wird richtig gierig, schnappt sich die Stücke, dass ich auf meine Finger aufpassen muss und hoppelt mit debilem Blick neben mir bzw. der Leckerlihand her.
An der Leine geht sie beim Spaziergang normalerweise locker links neben mir, auf "Stopp" bleibt sie neben mir stehen, komme, was da wolle und marschiert auf "Los" weiter. In der Hundeschule muss es jetzt plötzlich "Fuß" heißen, sie muß aus der Grundstellung (über die lasse ich sowieso den Mantel des Schweigens fallen...) lostraben, wenn ich stehenbleibe in die Grundstellung zurück (nämlich Sitz...), dann wieder weiter. Die Übung mit Sitz-Fuß-Drehung-Sitz-Fuß... macht uns wahnsinnig. Keine Chance, die hinzukriegen. Handzeichen, die sonst bestens funktionieren, nimmt sie wegen der verlockenden Wurststücke nicht mehr wahr (und ich verhedder mich mit rechts-links-Kurzleine-Drehung-weiß-nicht-was) mit Armen, Beinen und Kommandobrocken...
...nach der dritten Wiederholung schaut sie mich voll des Mitleids an, nach dem Motto: Die arme Frau weiß nicht, was sie will, ich helfe ihr jetzt mal, indem ich gar nichts tue - oder, noch besser, ich lenke sie ein bisschen ab, indem ich rumhüpfe.
Mit einem Wort: Ein Desaster. Als ich sie bekommen habe, konnte sie gar nichts, mittlerweile macht sie wie durch Zauberhand, was ich von ihr will (gut, ein paar Aussetzer hat sie manchmal, aber sonst wäre sie ja kein Hund, sondern ein Roboter). Leinenaggression war vorhanden, als ich sie übernommen habe, ist aber jetzt gut im Griff, ich kann sie überall hin mitnehmen, vom Einkaufszentrum bis ins Restaurant. Ich habe sie nicht in dem Sinn erzogen, sondern einfach gemeinsam mit ihr rausgefunden, was sie können muss, um ein für uns passender Hund zu sein. Sie ist sehr sensibel, hört auf leise Töne, schreien, stampfen, Leinenruck, auf den Hintern drücken, damit sie sitzt, hab ich nie gebraucht (und will ich auch nicht).
Ja, ich frage mich schon selbst, was ich eigentlich in der Hundeschule will, außer, meinen Masochismus zu bedienen.
Nein, ich würde schon gern durchhalten, da ich denke, es ist sicher noch was dabei, was wir lernen können.
Ja, sie nimmt mich in der Hundeschule wohl nicht ernst, weil ich mich ja selbst frage, was das alles soll...
An sich möchte ich die Begleithundeprüfung, weil ich vielleicht nächstes Jahr die Therapiehundeausbildung mit ihr machen möchte; ich arbeite im Sozialbereich und Akita hat mMn den genau passenden Charakter. Und die Prüfung ist - meistens - Grundvoraussetzung, um zur Ausbildung überhaupt zugelassen zu werden.
Gibt's irgendeine Chance für uns, die Hundeschule doch noch gut hinzukriegen..? (Ich weiß, dass es hauptsächlich an mir liegt, aber vielleicht hatte ja jemand ähnliche Probleme und eine Lösung dafür..?)
Danke schon mal...
Julia mit Akita
P.S.: Meine Rassevermutung geht übrigens mittlerweile in die Richtung Tornjak-Mischling; da wäre dann die Herdenschutzhund-Sturheit auch nicht ganz unbeteiligt...
Hundeschule..?
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